Der Historische Verein Roth gründete das Fabrikmuseum, damit der leonische Industriezweig, der die Stadt einst prägte, nicht in Vergessenheit gerät. Aus Lyon fand diese Webtechnik ihren Weg nach Roth, wo sie J. P. Stieber in seinen Produktionsstätten umsetzte. Dabei veredeln hauchfeine goldfarbene Gespinste aus inzwischen messingüberzogenem Kupferdraht Stoffe für Borten, Uniformen, Trachten aber auch Christbaumschmuck und andere Dekorationsartikel. Das Museum führt an den alten Maschinen die Herstellung der feinen Fäden bis zur Verpackung vor.
Im 16. Jhd ließ Georg der Fromme das Jagdschloss Ratibor erbauen. Als das Bauwerk im 18. Jhd in das Eigentum des Tressenfabrikanten Johann Philipp Stieber überging, errichtete er dort seine erste leonische Manufaktur und putzte das restliche Gebäude prächtig heraus. Regelmäßige Führungen geben Einblick in die glanzvollen Räume, von denen dem Prunksaal im venezianischen Stil mit seinen grandiosen Deckenmalereien besondere Aufmerksamkeit gebührt. Des Weiteren werden Werke bedeutender Künstler in der Galerie des Schlosses ausgestellt.